Stifterin, langjährige Vorsitzende

verstorben 2011

Gründerin und langjährige Vorsitzende des Stiftungsrates

„Wenn Du etwas bewegen kannst, dann tue es“ – getreu dieses Mottos engagierte sich Dr. Helga Stödter zeitlebens in ehrenamtlicher Arbeit.

Helga Stödter, geb. 1922 in Berlin, machte mit 17 Jahren Abitur, absolvierte mit 20 Jahren ihr Diplom-Volkswirtsexamen und promovierte mit 21 Jahren zum Dr. rer. pol. Mit 22 Jahren legte sie die erste juristische Staatsprüfung ab und beendete 1949 ihr Studium mit dem zweiten juristischen Examen.

Nach Kriegsende wurde sie 1945 als „Offizialverteidigerin“ vom Obersten Französischen Militärgericht in Rastatt für die „Kriegsverbrecher-Prozesse“ berufen. Sie war die erste und blieb bis 1950 die einzige Frau in dieser Funktion. 1952 trat sie in den Diplomatischen Dienst des Auswärtigen Amts ein, war zuletzt als Legationsrätin an der Deutschen Botschaft in London tätig. 1961 wurde sie als Rechtsanwältin in Hamburg zugelassen.

Helga Stödter war Vorsitzende des Juristinnenbundes (1972–1982), Gründerin und Präsidentin der Netzwerk-Organisation EWMD International (1986–1988), Gründerin und Ehrenvorsitzende von FIM–Frauen im Management und Mitglied des ZONTA-Clubs Hamburg. Für ihr über 60 Jahre langes Wirken für die Gleichberechtigung von Frauen erhielt sie 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Die Mutter von drei Töchtern war zweimal verheiratet, von 1964 bis 1993 mit dem Juristen und Unternehmer- Rolf Stödter, hatte 14 Enkelkinder und lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 2011 auf dem „Hegehof“ in Wentorf bei Hamburg, wo sie 1988 die Stiftung gründete.

Bücher und Aufsätze:

  • Vergeudung von Humankapital Frauen in „Der Ökonom als Politiker“, 2003
  • Patchwork-Karriere? Patchwork-Karriere! in „Frauen, Karriere, Familie“, 2001
  • Neue Führungsstrukturen in der Europäischen Wirtschaft der 90er Jahre, Dr. Helga Stödter, 1989
  • Frauen als Führungskräfte in der Wirtschaft, Helga Stödter/FIDA, 1992

Ehrenämter:

  • Vorsitzende des Juristinnenbund (1972 – 1982), 2005 Verleihung der Ehrennadel für langjährige Mitgliedschaft und Mitarbeit (60 Jahre)
  • Vizepräsidentin (1971 – 1973) und Präsidentin (1973 – 1975) der Dachorganisation westlich orientierter nationaler Juristinnenverbände FIDA (Federacion International De Abogadas)
  • Mitglied der Ständigen Deputation des Deutschen Juristentages (1972 – 1984)
  • Gründerin und Präsidentin von EWMD International (1986-1988). 2005 Verleihung des EWMD Awards „She made the Difference“
  • Gründerin und Ehrenvorsitzende von FIM – Frauen im Management
  • Ehrenpräsidentin des Verbandes Alleinerziehender Mütter und Väter seit 1969
  • Gründerin des ersten Landesverbandes Hamburg des Verbandes alleinerziehender Mütter 1971 und Vorsitzende von 1971 – 1978, Ernennung zur Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes
  • Vorstandsvorsitzende der Helene-Wilken-Stiftung zur Förderung von Projekten für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder
  • Kuratoriumsmitglied der Staatspolitischen Gesellschaft
  • Kuratorium Haus Rissen in Hamburg
  • Kuratorium Louise Eylmann-Stiftung
  • Kuratorium Staatspolitische Gesellschaft
  • Bürgerpreis-Kuratorium in Hamburg
  • Stellvertretende Vorsitzende des Vorstands des Vereins zur Förderung der Otto-von-Bismarck-Stiftung (1998 bis 2010)
  • Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande (Oktober 1986).

Ein ausführlicher Lebenslauf mit zahlreichen Veröffentlichungen gibt einen Einblick in das über 60 Jahre lange Wirken von Frau Dr. Stödter für die Gleichberechtigung von Frauen.